Absaugung für Laser selber bauen inkl. Berechnungstabelle

Beim Lasern wird Material verbrannt und dabei entstehen schlechte Gerüche und Rauch. Um einen Laser sicher zu betreiben, benötigt man unbedingt eine Rauchabsaugung. Dieser Artikel verrät dir, worauf es bei einer Absaugung für Laser ankommt und wie du dir eine Absaugung für Laser selber bauen kannst.

Wofür braucht man eine Absaugung für Laser?

Im Fokuspunkt des Lasers wird so viel Energie gebündelt, dass dort Material verbrennt und gasförmig wird. Der dabei entstehende Rauch enthält Schmutzpartikel und je nach Material auch hochgiftige und krebserregende Gase, z.B. Blausäure bei der Verbrennung von Kunstleder. Diese müssen effektiv aus dem Arbeitsraum des Lasers abgesaugt und weggeführt werden. Nicht nur zum Wohle deiner eigenen Gesundheit, sondern auch der deines Lasers. Denn der Rauch kann schädliche Stoffe enthalten, die sich auf den mechanischen Teilen ablegen. Manche greifen sogar Metallteile chemisch an, z.B. Chloride.

Außerdem setzen sich die im Rauch enthaltenen Schmutzpartikel im Laser ab. Besonders, wenn sich diese Schmutzpartikel auf den Spiegeln oder der Linse niederlegen, lässt die Leistung deines Lasers nach und es kann schlimmstenfalls zur Zerstörung der Linse und der Spiegel kommen. Das passiert dann, wenn sich die Schmutzpartikel auf Linse und Spiegel ablegen und der Laser diese dort lokal verbrennt. Das führt zum Eintrüben der Linse und der Spiegel. Die Leistung des Lasers geht dann nicht mehr durch diese hindurch und erzeugt lokal Hitze, welche die Spiegel und Linse schlussendlich zum Platzen bringen. Deshalb ist es besonders wichtig, Linse und Spiegel regelmäßig zu kontrollieren und zu reinigen.

Ein Dritter Grund, warum eine Absaugung für den Laser wichtig ist, sind Schmauchspuren. Das sind hässliche Ablagerungen, die entstehen, wenn sich Rauch auf dem Werkstück ablegt. Eine gute Rauchabsaugung für Laser saugt den Rauch so effizient ab, dass er auf seinem Weg aus dem Bauraum keinen Kontakt mit dem Material bekommt. In dem Artikel Schmauchspuren beim Lasern vermeiden – Tipps für Lasercut und Lasergravuren auf Holz erfährst du weitere Hintergründe über Schmauchspuren, und wie du sie vermeiden kannst.

Wie funktioniert eine Absaugung für Lasermaschinen?

Eine gute Absaugung für Laser saugt den entstehenden Rauch schnell und effizient aus dem Bauraum ab. Das heißt, es muss ein konstanter Luftzug durch den gesamten Bauraum entstehenden, ohne Verwirbelungen.

Da wo Luft rausgesaugt wird, muss auch genügend Luft nachströmen können. Andernfalls erzeugt die Absaugung ein Vakuum und kämpft gegen dieses an. Das erkennt man daran, dass der Rauch im Laser entweder gar nicht oder nur sehr langsam Richtung Ausgang befördert wird. In jedem Gehäuse muss also ein Lufteingang und ein Luftausgang vorhanden sein. Das gilt insbesondere für selbstgebaute Gehäuse und „Zelte“ für Diodenlaser.

Gehäuse mit Absaugung für Diodenlaser

Diese haben oftmals einen zu kleinen Lufteingang oder dieser ist ungünstig platziert, sodass die Luft nicht durch den gesamten Bauraum strömt. So ist beim Laser Engraver Enclosure 2.0 von Creality (Amazon*) der Lufteinlass direkt neben dem Abluftschlauch. Besser wäre es, den Lufteinlass gegenüber zu platzieren, damit die Luft quer durch das Gehäuse strömt und den Rauch dabei mitnimmt.

Creality Lasereinhausung mit Absaugung für Diodenlaser.
Quelle: www.creality.com

Gehäuse mit Absaugung für CO2-Laser

Die Gehäusen der gängigen CO2-Laser von Omtech, Vevor & Co haben überall offene Stellen in Form von Schlitzen und Löchern. Dadurch sind diese nie komplett dicht und es kann genügend Luft nachströmen. Aber auch hier ist die Platzierung nicht ideal, da sich kein konstanter Luftstrom quer durch den Bauraum aufbauen kann. Vorteilhaft ist eine Konstruktion, bei der die Luft auf der einen Seite zugeführt und auf der gegenüberliegenden Seite abgeführt wird.

Schematische Zeichnung von einem Lasergehäuse mit Luftstrom quer durch den Bauraum für eine effiziente Absaugung

Wie viel Luft muss die Absaugung für meinen Laser fördern?

Um die Rauchgase effektiv aus dem Bauraum zu ziehen, muss die Absaugung für Laser ausreichend viel Luft befördern können. Als Daumenregel gilt ungefähr:

Gehäusevolumen [L] ≈ m³/h

Hinweis: Ein Kubikmeter (m³) sind 1.000 Liter

Als Gehäusevolumen wird nur der Bauraum angenommen. Befinden sich Teile der Elektronik in einem separaten Teil des Gehäuses, wird dieser nicht mitgerechnet. Bei einem K40 Laser sind das ca. 50L. Ein Lüfter mit 50m³/h würde somit die Luft im Bauraum alle 3,6 Sekunden komplett austauschen.

Tabelle für Laserabsaugung

Damit du nicht selber nachrechnen musst, habe ich für die gängigen CO2-Laser eine übersichtliche Tabelle angelegt. Die eingetragenen Werte sind zur groben Orientierung. Eine stärkere Absaugung kann man natürlich immer wählen, sofern sichergestellt ist, dass immer genügend Luft nachströmt.

LasertypArbeitsfläche
[mm]
Luftvolumen
[m³/h]
Rohrdurchmesser
[mm]
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Hinweis: Die großen Laser haben meist zwei 200mm Anschlüsse für die Absaugung.

Absaugung für Laser selber bauen

Eine Absaugung für den Laser selber zu bauen ist sehr leicht und dauert maximal 30 Minuten.

Du benötigst:

  • 1x Rohrventilator (siehe Tabelle oben)
  • 2x Abluftschlauch mit dem passenden Durchmesser
  • 4x Schlauchschelle (gibt es im Baumarkt)
  • optional Adapterstücke

Messe als erstes den Durchmesser am Abluftstutzen an deinem Laser und besorge dir einen passenden Abluftschlauch. Achte darauf, dass dieser wirklich dicht ist und nicht aus durchlässigem Material besteht, wie manche Schläuche für Wäschetrockner und Klimaanlagen. Außerdem sollte er etwas dicker und innen verstärkt sein, damit keine kleinen Löcher entstehen, aus denen Rauch entweichen kann.

Sollte an deinem Laser noch ein Ventilator/Lüfter am Abluftstutzen vorhanden sein, baue diesen aus. Er wäre sonst nur ein Widerstand für den neuen Rohrventilator. Mehrere Lüfter in einem Schlauch sind nicht besser! Im Gegenteil, die beiden würden gegeneinander arbeiten. Für die Überbrückung von langen Strecken kann man notfalls zwei gleiche Rohrventilatoren mit identischem Fördervolumen einsetzen.

Verbinde den ersten Abluftschlauch mit deinem Laser und dem Rohrventilator. Achte dabei auf die Richtung des Airflow. Auf dem Rohrventilator wird dieser mit einem Pfeil angezeigt. Nutze die Schlauchschellen um den Schlauch sicher am Laser und am Ventilator zu befestigen. Falls Schlauch und Ventilator unterschiedliche Durchmesser haben, benötigst du einen Adapter. Am günstigsten geht das mit einem 3D-Drucker. Passende Modelle finden sich auf www.thingiverse.com und www.printables.com. Der zweite Schlauch kommt an das andere Ende vom Ventilator und geht anschließend nach draußen (z.B. aus dem Fenster)

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